Queichwiesenbewässerung

Queichwiesenbewässerung
Queichwiesenbewässerung © IG Queichwiesen

Bei der Wiesenbewässerung handelt es sich um eine traditionelle landwirtschaftliche Kulturtechnik, die die natürlichen Wasservorkommen in den Queichwiesen nachhaltig und umweltfreundlich einsetzt. Seltene Pflanzen und Tiere, die auf wechselfeuchte Standorte angewiesen sind, können in den Queichwiesen wunderbar gedeihen und leben.Durch die Wiesenbewässerung werden Würmer, Insekten und kleinere Wirbeltiere an die Oberfläche getrieben und sind eine ideale Nahrungsgrundlage für eine Vielzahl von Tieren - wie etwa die Weißstörche. Vor mehr als 500 Jahren hat man mit der Wiesenbewässerung begonnen. Mit der fortschreitenden Mechanisierung der Landwirtschaft in den 1960er Jahren geriet diese Form der Kulturtechnik fast in Vergessenheit. und die Weißstörche verschwanden allmählich.

Glücklicherweise wurde das Wissen von Generation zu Generation weitergegeben, sodass diese Tradition und das Wissen seit mehreren Jahrzehnten wieder weiterlebt und die Störche seit fast 20 Jahren erneut zum Brüten in die Südpfalz kommen. 2018 wurde die Wiesenbewässerung in den Queichwiesen in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. 

Die Queichwiesen und ihre Bewässerung sind etwas ganz Besonderes in unserer Region und nicht nur für Besucher, sondern auch für Einheimische hochinteressant. Deshalb werden durch die Interessengemeinschaft Queichwiesen immer wieder Führungen und interaktive Ausstellungen angeboten, die Besuchern die Tradition und Themen wie Naturkunde und Nachhaltigkeit näher bringen sollen.

​​​​​​​Die Storchensaison in der Südpfalz

Störche in den Neupotzer Rheinauen
Störche in den Neupotzer Rheinauen © Martina Jochem, VG Jockgrim

 

Dank des kleinen Flüsschens Queich und der jahrhundertealten Tradition der Wiesenbewässerung gibt es in der Südpfalz ein ganz besonderes Naturschauspiel zu sehen: Die Queichwiesen sind mittlerweile Lebensraum der größten rheinland-pfälzischen Weißstorchpopulation. In den Sommermonaten sammeln sich oft über hundert Störche in den bewässerten Wiesen, um für sich und ihre Jungen Nahrung zu suchen. Aber auch im Frühjahr ist es eine Schau, die Störche in ihren Nestern zu beobachten - ob nun live oder im Livestream.

​​​​​​​Storch und Queichwiesen mit dem Rad entdecken

Die schönste Fortbewegungsmethode in der Südpfalz ist das Rad - mit ihm lassen sich auch die Queichwiesen und die Storchennester der Region erkunden. Zählen Sie mit, wie viele bewohnte Nester Sie finden können und schauen Sie, ob sich einige Störche in der App "animaltracker" auf unserer für Sie ausgewählten Route befinden.

Storchentour durch die Südpfalz

Storch auf bewässerter Wiese
Storch auf bewässerter Wiese © Pirmin Hilzendegen



Länge und Höhenmeter: <=> 41,2 km  ▲▼40

Von Frühjahr bis Herbst ist die Südpfalz die Heimat vieler Störche. Die ebene Radtour führt an Wiesen entlang, auf denen man die Vögel bei der Futtersuche oder auf deren Nestern beobachten kann.

Hier geht es zur detaillierten Streckenbeschreibung der Storchentour durch die Südpfalz.

​​​​​​​Geocaching - Knittelsheimer Storchencache

Ein ganz besonderes Erlebnis, bei dem man ebenfalls Störche entdecken kann, bietet die Geocaching-Tour bei Knittelsheim. Hier muss man an verschiedene Stationen Rätsel und Aufgaben lösen, um an das Endversteck bzw. Ziel zu gelangen. Dabei kommt man an den Knittelsheimer Storchennestern und Wiesen vorbei. Ein Spaß für Jung und Alt.

Hier geht es zum Knittelsheimer Storchencache und zu weiteren Geocaching-Rundtouren

Zuhause bei Familie Storch - Storchennester & Livestreams

ein Bild von der "Storchencam" Bornheim
ein Bild von der "Storchencam" Bornheim © Aktion Pfalzstorch


In der Südpfalz fällt es „Familie Storch“ leicht, ein fertiges Nest zum Brüten zu finden. Denn in der Südpfalz gibt es bereits jede Menge Nester, aus denen sich die Weißstörche das bequemste, schönste oder einfach nächste Nest aussuchen können. Immer wieder bauen die Störche aber auch ihre eigenen Nester - eben dort, wo sie sich gerade am wohlsten fühlen. So gibt es bspw. in Knittelsheim insgesamt 24 Storchennester, 9 davon wurden von den Storchenfreunden Knittelsheim, also von Menschenhand, angelegt.

Seit vielen Jahren kümmeren sich viele Freiwillige in vielen Orten der Südpfalz um die Wiederansiedlung der Störche in der Pfalz.

 

An vielen Stellen wurden Storchen-Livestreams eingerichtet, wie beispielsweise in Knittelsheim, so dass man die Störche in ihren Nestern beobachten kann. Bei den Storchenfreunden Knittelsheim kann man auch eine Storchenpatenschaft übernehmen. Die jungen Störche werden dann im Juni beringt und bekommen von ihren Paten bei der so genannten Storchentaufe ihren Namen.
Auch in Winden, im Süden der Südpfalz gelegen, fühlen sich die Störche sehr wohl. Insgesamt 25 Storchennester erfreuen sich bei den Störchen großer Beliebtheit. Auch hier gibt es ein Storchenfest, bei dem man Pate eines Vogels werden kann.

Die Aktion Pfalzstorch bietet mehrere Livestreams in der Südpfalz an: So finden sich u.a. auch Live-Bilder aus dem Storchennest auf der Kirche in Neupotz

2015 hat man hier außerdem ein Besenderungsprojekt ins Leben gerufen, das die digitale Nachverfolgung der Störche auf ihrem Weg in den Süden und wieder zurück möglich macht. Dabei werden Jungstörche mit einem Besenderungsrucksack ausgestattet, der dann über die kostenlose App "animaltracker" verfolgt werden kann. Dieses Projekt bietet wichtige Informationen zu Zugrouten oder auch Gefahren, denen die Störche auf ihrer Reise ausgesetzt sind. Interessierte können in der Regel auch an den Besenderungsaktionen teilnehmen, die meist Anfang Juni in den verschiedenen Storchendörfern der Südpfalz stattfinden.