Queichwiesenbewässerung - UNESCO-Weltkulturerbe

Queichwiesenbewässerung
Queichwiesenbewässerung © IG Queichwiesen

Bei der Wiesenbewässerung handelt es sich um eine traditionelle landwirtschaftliche Kulturtechnik, die die natürlichen Wasservorkommen in den Queichwiesen nachhaltig und umweltfreundlich einsetzt. Seltene Pflanzen und Tiere, die auf wechselfeuchte Standorte angewiesen sind, können in den Queichwiesen wunderbar gedeihen und leben. Durch die Wiesenbewässerung werden Würmer, Insekten und kleinere Wirbeltiere an die Oberfläche getrieben und sind eine ideale Nahrungsgrundlage für eine Vielzahl von Tieren - wie etwa die Weißstörche. Vor mehr als 500 Jahren hat man mit der Wiesenbewässerung begonnen. Mit der fortschreitenden Mechanisierung der Landwirtschaft in den 1960er Jahren geriet diese Form der Kulturtechnik fast in Vergessenheit und die Weißstörche verschwanden allmählich.

Glücklicherweise wurde das Wissen von Generation zu Generation weitergegeben, sodass diese Tradition und das Wissen seit mehreren Jahrzehnten wieder weiterlebt und die Störche seit fast 20 Jahren erneut zum Brüten in die Südpfalz kommen. 2018 wurde die Wiesenbewässerung in den Queichwiesen in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.  Seit Dezember 2023 ist die "Traditionelle Wiesenbewässerung in Europa", zu der neben den Queichwiesen noch Wiesenbewässerungssysteme in sechs weiteren europäischen Ländern gehören, in die "Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit" aufgenommen.

Die Queichwiesen und ihre Bewässerung sind etwas ganz Besonderes in unserer Region und nicht nur für Besucher, sondern auch für Einheimische hochinteressant. Deshalb werden durch die Interessengemeinschaft Queichwiesen immer wieder Führungen und interaktive Ausstellungen angeboten, die Besuchern die Tradition und Themen wie Naturkunde und Nachhaltigkeit näher bringen sollen.

Die Queichwiesen - Ein Pfälzer Geheimtipp

​​​​​​​Die Storchensaison in der Südpfalz

Störche in den Neupotzer Rheinauen
Störche in den Neupotzer Rheinauen © Martina Jochem, VG Jockgrim

 

Dank des kleinen Flüsschens Queich und der jahrhundertealten Tradition der Wiesenbewässerung gibt es in der Südpfalz ein ganz besonderes Naturschauspiel zu sehen: Die Queichwiesen sind mittlerweile Lebensraum der größten rheinland-pfälzischen Weißstorchpopulation. In den Sommermonaten sammeln sich oft über hundert Störche in den bewässerten Wiesen, um für sich und ihre Jungen Nahrung zu suchen. Aber auch im Frühjahr ist es eine Schau, die Störche in ihren Nestern zu beobachten - ob nun live oder im Livestream.

Mehr Informationen zu den Störchen und wo ihre Nester zu finden sind, findet man hier.

Queichwiesen per Rad und zu Fuß entdecken

Die schönste Fortbewegungsmethode in der Südpfalz ist das Rad - mit ihm lassen sich auch die Queichwiesen und die Storchennester der Region erkunden. Aber auch zu Fuß lassen sich die Queichwiesen hervorragend erwandern. Zählen Sie mit, wie viele bewohnte Nester Sie finden können und schauen Sie, ob sich einige Störche in der App "animaltracker" auf unserer für Sie ausgewählten Route befinden.

Schließen Sie sich gerne auch einer geführten Tour an, um noch mehr Wissenswertes zu erfahren.